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Crystar
(ライザのアトリエ2 ~失われた伝承と秘密の妖精~)
Publisher: Spike Chunsoft Co., Ltd.
Entwickler: FuRyu
Konsole: Switch (PS4, PC)
Genre: Action RPG
Triggerwarnung: Suizid, Mobbing, psychische Störungen, Angst, Tod
Rei Hatada erwacht in Form eines Schmetterlings in einer surrealen Umgebung und hat zunächst keinerlei Erinnerungen daran, wer sie ist oder was in ihrem Leben passierte. Erst nach und nach erwacht ihr Bewusstsein und ihre Gestalt ändert sich wieder in die eines jungen Mädchens. Die Ereignisse überschlagen sich und Rei tötet versehentlich ihre jüngere Schwester Mirai, die ebenfalls in diese seltsame Welt gerufen wurde. Voller Schuldgefühle und Schmerz will Rei nur eines: Mirais Seele retten. Um dies zu schaffen, soll sie in dieser Welt namens Purgatory (‘Fegefeuer‘) als Executor (‘Vollstreckerin’) gegen die Revenants (‘Wiederauferstandene’) kämpfen und den Schmerz der Verstorbenen Seelen reinigen.
Huiuiui… dieses Spiel ich echt harter Stoff. Und ich schreibe hier keineswegs vom Gameplay, denn das würde ich als sehr simpel bezeichnen. Die Level bestehen aus mehr oder weniger linearen Wegen, die immer wieder von Plätzen unterbrochen werden, auf denen sich Gegner tummeln.
Diese Standartgegner sind in ihrem Design recht generisch und verfolgen den Spieler nur, solange er sich auf dem Platz befindet. Das bedeutet, dass die Wege grundsätzlich safe Zonen sind. Zudem hat der Charakter einen ziemlich schnellen Sprint drauf und daraus ergibt sich, dass es grundsätzlich möglich ist, ein Level durchzusprinten, ohne sich mit den meisten Gegnern herumzuschlagen. Eigentlich. Denn die Wege werden ab und an durch Sperren abgeschnitten, die den Spieler zumindest hin und wieder zum Kampf gegen die davor lauernden Gegner zwingen.
Das Kampfsystem an sich ist schnell erklärt. Man hat einen leichten sowie einen schweren Angriff, die man vom Boden bzw. aus dem Sprung heraus durchführen kann, sowie die Möglichkeit den Schlägen der anderen auszuweichen. Später kommen dann noch Spezialangriffe hinzu, denen man eigene Tastenbelegungen zuweisen kann.
Das Charakterdesign hat mir persönlich gut gefallen. Die 2D Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet. Ihre 3D In-Game-Modelle lassen aber etwas an optischer Tiefe vermissen, was besonders bei der Darstellung der Emotionen schade ist, denn dies ist das große Keyfeature des Spiels.
Im Verlauf des Spiels durchläuft man Level und lernt die teils sehr traurigen Hintergrundgeschichten der verschiedenen Charaktere kennen. Dabei nimmt man quasi ihr Trauma bzw. ihre Qualen in sich auf. Diese kann man dann durch Zurückkehren in das eigene Zimmer in der realen Welt mit Items oder durch die Interaktion mit seinem Hund heilen. Somit fungiert das Zimmer quasi als eine Art Basis für den gesamten Spielverlauf.
Im Zimmer kann man dann auch dem wunderschönen Soundtrack lauschen, der die Szenen wirklich toll untermalt. Es sind wirklich einige toll arrangierte Stücke dabei, die es durchaus verdienen mehrfach angehört zu werden.
Die Stärke dieses Titels liegt für mich definitiv in der Story, die sich erst nach und nach aus verschiedenen Perspektiven zusammenfügt. Die übergeordneten Themen: Tod, Trauer und Traumabewältigung, machen es zu einem tiefgreifenden Erlebnis, das noch lange nachhallt. Die Schicksale der einzelnen Charaktere sind mitunter nichts für schwache Nerven und ich denke, dass an so mancher Stelle eine Triggerwarnung Sinn ergeben hätte. Crystar ist ein, vor allem durch seine Story herausragendes Spiel, das mit jedem Fortschritt mehr und mehr an Tiefe gewinnt. Also worauf wartet ihr, gebt den Tränen eine Bedeutung.
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