I Hear the Sunspot

Mittwoch, 31. März 2021

 

✧ Manga Review ✧

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I Hear the Sunspot

ひだまりが聴こえる


Mangaka: Yuki Fumino

Twitter: fuminoyuki

 

Kategorie: Boys Love
Alter: 15+
Genre: Romance, Drama, ShonenAi
Anzahl der Bände Deutschland: 3
Anzahl der Bände Japan: 5 (abgeschlossen)

Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-71484-8
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Taichi Sagawa ist Student, chronisch pleite und durch seine direkte Art, die sich in der Nachbarschaft bereits herumgesprochen hat und immer mal für Ärger sorgt, findet er einfach keinen Nebenjob. Durch einen Zufall begegnet er eines Tages Kohei Sugihara, der ihm sein Bento anbietet und dann wortlos verschwindet. Taichi möchte die leere Bentobox gern zurückgeben und findet Kohei in der Uni wieder. Dort sucht dieser gerade nach einem Sekretär, der für ihn in den Vorlesungen Mitschriften anfertigt, denn Koheis Hörvermögen ist geschädigt.
 
Dieser Manga ist kein Sprint, sondern ein Marathon, aber ein sehr schöner und es hat mir gefallen, wie zart und langsam sich die Beziehung entwickelt. Man bekommt viele Einblick in Koheis Lebenswelt und versteht seine Traurigkeit und Wut darüber, ständig auf seine Beeinträchtigung reduziert und dafür von seinem Umfeld bemitleidet zu werden. Das bringt ihn dazu, sich sozial zurück zu ziehen. Taichi ist das genaue Gegenteil. Er ist offen, sagt, was er denkt und hat kein Problem auch mal Anzuecken. Beide Charaktere wirken wundervoll glaubhaft. Der Zeichenstil ist ein bisschen unsauber und wackelig, legt aber durchaus Fokus auf Details und wirkt insgesamt sehr passend und lebendig. Eine spannende Reihe mit einem wichtigen Thema: dem alltäglichen Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen und wie wichtig es ist, offen und vorurteilsfrei damit umzugehen. Ich würde mir wünschen, dass der Mangamarkt auch in dieser Hinsicht noch mehr Diverstität bieten würde, vielleicht auch in Form von ganz natürlicher Integration der Sichtbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Storys, ohne gezielt den Finger auf die Thematik zu legen.